Im Westturm von Schloss Friedenstein befindet sich das Ekhof-Theater. Weltbekannt wurde dieses Kleinod deutscher Theaterkultur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als im Jahr 1774 der „Vater der deutschen Schauspielkunst“, Conrad Ekhof (1720 – 1778), über Weimar nach Gotha kam. Der geborene Hamburger galt als größter dramatischer Darsteller Deutschlands, als der Nestor des realistischen Schauspiels, das sich zu dieser Zeit erst herausbildete. 2020 sollte alles im Zeichen seines Geburtstages stehen. Aus bekannten Gründen feiern wir einfach länger und widmen uns auch 2021 dem großen Meister.

Treuen Ekhof-Festival-Besuchern wird unser Spielplan für 2021 sehr bekannt vorkommen. Wir haben zwar sorgfältig Daten korrigiert und einzelne Texte überarbeitet, Schauspiel und Konzerte aber bleiben unverändert. 2021 ist unser neues 2020 – dieses Mal hoffentlich ohne Corona-bedingte Absagen und stattdessen mit wundervollen, sommerlichen Abenden im Ekhof-Theater.Das Thema unseres Hauptbühnenstücks ist auch ein Jahr später zum 300+1. Jubiläum von Conrad Ekhofs Geburtstag aktuell: Voltaires Trauerspiel „Zaïre“ verbindet auch 2021 die Vergangenheit mit unserer Gegenwart, erzählt es doch von religiösen Konflikten wie Missverständnissen. 1775 übernahm Conrad Ekhof selbst die Hauptrolle in dem Stück. Die Inszenierung war eine besondere, denn mit ihr wurde die kleine Bühne im Westturm von Schloss Friedenstein als Hoftheater eröffnet. Das Festival 2021 steht ganz im Zeichen des „Vaters der deutschen Schauspielkunst“, der 1774 über Weimar nach Gotha kam und als Nestor der realistischen Schauspielkunst gilt. 1775 gründete Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg in Gotha das erste stehende deutsche Hoftheater – ein Schauspielensemble, das im Dienst des Herzogs stand und ausschließlich das Schlosstheater bespielte.Auch Musikfreunde werden beim kommenden Ekhof-Festival auf ihre Kosten kommen, wenn an fünf Sonntagen die historischen Gemäuer des Westturms in musikalische Schwingungen versetzt werden und die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, das Spohr-Quartett, das Marais Consort sowie das Rosentaler Ensemble ein abwechslungsreiches Konzertprogramm von Telemann über Mozart bis Beethoven präsentieren.

 

Technik anno 1681 trifft auf digital – das Ekhof Theater Gotha digital erleben

Start: ab 26. Juni 2022

Mittels „Virtual Reality (VR)-Experience“-Technologien wird der Besucher in die Zeit um 1775 zurückgeführt, hinein in einen Probenalltag vor fast 250 Jahren. Dort wird er nicht nur auf den „Vater der deutschen Schauspielkunst“ Conrad Ekhof und exemplarische Stücke aus Barock und Aufklärung treffen, er soll auch bei der Bühnenverwandlung selbst aktiv werden und sich als Kulissenschieber versuchen – „Edutainment“ im reinsten Sinne (von ‚education‘ und ‚entertainment‘, Bildung und Unterhaltung). Möglich machen dieses Erlebnis 30 VR-Brillen, die nicht nur Einzelbesuchern sondern auch Gruppen zur Verfügung stehen. Das Angebot ist mehrsprachig und barrierefrei geplant.

Dieses virtuelle Erlebnis im historischen Raum ist in eine digitale Vor- und Nachbereitung eingebettet. Dr. Friedegund Freitag, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung und Kuratorin, ist mit der Neuinszenierung der Ausstellung „Theatergeschichte“ betraut: Hier hat der Gast die Möglichkeit, sich durch eine VR-Station auf die Zeitreise vorzubereiten und das Thema mittels Nachbauten der Bühnenmaschinerie sinnlich zu erfahren. Über eine Broschüre sowie eine eigene Microsite kann der Besucher das Theatererlebnis mit nach Hause nehmen.

Ziel ist es, das Ekhof-Theater und damit ein einmaliges Raumkunstwerk der Theatergeschichte konservatorisch in seiner Originalsubstanz zu schützen und für nachfolgende Generationen zu bewahren – und es gleichzeitig durch eine innovative technisch-mediale Projektion erlebbar zu machen.

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union (EFRE) und dem Freistaat Thüringen kofinanziert.