Im Jahr 2017 wird der 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag als Ereignis von welthistorischer Bedeutung deutschlandweit in großen Veranstaltungen und Ausstellungen gewürdigt. Noch zuvor realisieren das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, das Deutsche Historische Museum (Berlin) sowie die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha im Auftrag des Auswärtigen Amtes unter dem Titel „Here I stand…“ ein großes Sonderausstellungsprojekt in den USA.

Mit Hilfe archäologischer Fundstücke, authentischer Realien, originaler Kunstwerke, Autographen und Drucken soll ein umfassendes Bild vom Leben und Wirken Martin Luthers, der Reformation, ihrem kulturhistorischen Umfeld sowie ihrer Rezeption gezeichnet werden. Im Fokus stehen authentische Orte und einmalige Zeugnisse für Luthers Leben und Werk sowie der Reformationsgeschichte. Gleichzeitig soll die Ausstellung auch einen Eindruck von dem kulturellen Reichtum Mitteldeutschlands vermitteln.

Das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle stellt hierbei aufsehenerregende Funde zur Verfügung, die archäologische Ausgrabungen der jüngsten Vergangenheit an den Lutherstätten in Mansfeld, Eisleben und Wittenberg erbracht haben. Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt steuert authentische Exponate aus dem Besitz und dem Umfeld Luthers, Kunst- und Druckwerke sowie Handschriften der Reformationszeit und der Reformations- und Rezeptionsgeschichte bei. Dass die Bestände des Wittenberger Lutherhauses in nie dagewesenem Umfang ausgeliehen werden können, wird durch dessen Neugestaltung im Vorfeld des Reformationsjubiläums ermöglicht. Das Deutsche Historische Museum in Berlin stellt seine umfangreichen Sammlungsbestände zur Verfügung, um insbesondere die weltweite Wirkungsgeschichte Martin Luthers und der Reformation zu beleuchten. Eine besondere Rolle spielt dabei vor allem auch die vielfältige Beziehungsgeschichte zwischen Deutschland als dem Mutterland der Reformation und Amerika. Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bereichert die Ausstellung mit ihren äußerst hochrangigen Kunst- und Graphikbeständen. Sie helfen, das kultur- und gesellschaftshistorische Umfeld der Reformation darzustellen, und verleihen dem Ziel Nachdruck, dem bedeutenden kulturellen Reichtum Mitteldeutschlands zu mehr internationaler Aufmerksamkeit zu verhelfen. Damit werden zahlreiche bedeutsame Originale erstmals im Ausland und speziell in den USA ausgestellt.

Die Federführung und Projektgesamtleitung liegt beim Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und weitere Kultureinrichtungen in Mitteldeutschland, wie beispielsweise die Forschungsbibliothek Gotha mit ihrer bedeutenden reformationsgeschichtlichen Sammlung unterstützen das Vorhaben. Dank maßgeblicher finanzieller Förderung des Auswärtigen Amtes kann es in den kommenden Jahren verwirklicht werden.

Den deutschen Kooperationspartnern ist es gelungen, einige der renommiertesten US-amerikanischen Museen für das Ausstellungsprojekt zu begeistern. Im Rahmen des Projektes „Here I stand…“ sollen von Oktober 2016 bis Januar 2017 in drei Städten in den USA – New York, Minneapolis und Atlanta – Ausstellungen zu sehen sein, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen, einander inhaltlich ergänzen, füreinander werben und Martin Luthers Leben und Wirken bis in die Gegenwart hinein beleuchten.