Noch dreht sich das historische Karussel. Damen im Reifrock und Herren mit Dreispitz flanieren über den Hof von Schloss Friedenstein – vorbei an Salzsiedern, Parfumverkäufern und allerlei Leckereien. Noch bis 18 Uhr haben Herzog Friedrich III. und seine Gemahlin Herzogin Luise-Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg in der Residenzstadt Gotha das Sagen, dann übernimmt wieder Oberbürgermeister Knut Kreuch. Über 7000 Menschen hat das 17. Barockfest bisher an diesem Wochenende angezogen.

Die Besucher waren sich einig: Der Höhepunkt des Barockfestes in diesem Jahr war das Feuerwerk am gestrigen Samstagabend. Nach einem Konzert der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach wurde der Himmel über Schloss Friedenstein im Takt zu Händels Feuerwerksmusik mit bunten Tupfern und Farbkaskaden übersäht, während der schwefelige Dunst die festlich gewandeten Zuschauer in mystischen Nebel tauchte. Für den Gothaer Bäckermeister Martin Zeis ging damit ein besonderer Tag zu Ende: Vor acht Jahren hatte es zwischen ihm und Freundin Marie-Sophie auf dem Barockfest gefunkt. In diesem Jahr nutzte er die barocke Kulisse, um ihr einen Heiratsantrag zu machen – er in historischer Soldatenuniform, sie im geblümten Kleid: wie hätte sie da „nein“ sagen können…

Sonderausstellung „Das Puschkin-Museum Moskau zu Gast“ schließt

Auch die Audienzen des Herzogspaars, wunderbare Konzerte, verschiedenste Führungen und nicht zuletzt die Ausstellungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha mit Tafelaltar, physikalischen Geräten aus den Zeiten von Luise Dorothea oder französischen Meistern aus dem Puschkin-Museum rundeten das Barockfest 2017 ab. Mit den Toren des Festes schließt um 18 Uhr auch die Sonderausstellung „Das Puschkin-Museum Moskau zu Gast – Meisterwerke der französischen Kunst“ ihre Pforten.

Das Gothaer Barockfest hat sich mittlerweile zu dem größten Fest seiner Art in Mitteldeutschland gemausert. Es zieht nicht nur Barockbegeisterte und -interessierte aus ganz Deutschland an, sondern auch Besucher aus dem europäischen Ausland – von Großbritannien über die Niederlande bis hin zu Polen und der Schweiz.

Auch in diesem Jahr hat das Barockfest wieder durch die Stadt Gotha, die Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha, die Oettinger Brauerei Gotha, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, das Druckmedienzentrum Gotha, die Firma Kotsch Showtechnik, die Stadtwerke Gotha, den Abwasserzweckverband Gotha, der Firma Norbert Lichtenberg, der Baugesellschaft Gotha und nicht zuletzt den Freundeskreis Kunstsammlungen Schloss Friedenstein Gotha e. V. vielfältige Unterstützung erfahren.