17. 05. 2017

Stiftung nimmt 40. Internationalen Museumstag „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“ zum Anlass, Provenienzforschung zu betreiben

Am kommenden Sonntag findet der 40. Internationale Museumstag statt, an dem sich auch die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha beteiligt. In diesem Jahr lautet das Motto des Aktionstages am 21. Mai „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“. Es ruft die Museen dazu auf, Diskussionen anzuregen und möglicherweise Verdecktes an den Tag zu bringen und auch die Schattenseiten der Geschichte nicht auszusparen. Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha nimmt dies zum Anlass, das Thema „Provenienzforschung“ in den Fokus der Aufmerksamkeit zu stellen und die Herkunft der eigenen Sammlungsobjekte näher zu erforschen.

Gerade, was die jüngere Geschichte anbelangt, konkret die Zeit der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR, birgt die Provenienzforschung besondere Herausforderungen, da sich die Aktenlage als äußerst lückenhaft erweist. Das Stichwort lautet hier: „Mühlenbeck“. Dort ist die Kunst und Antiquitäten GmbH ansässig gewesen, ein Exportunternehmen, das dem Bereich Kommerzielle Koordinierung im DDR-Ministerium für Außenhandel zugeordnet war. Ende 1990 haben die Gothaer Museen aus der Konkursmasse der Kunst und Antiquitäten GmbH Stücke erworben, deren ursprüngliche Herkunft bis heute ungeklärt ist – genauso wie die Frage, ob sie von dem Exportunternehmen rechtmäßig erworben oder ihren Besitzern auf eine nach heutigen Maßstäben unrechtsbehaftete Weise entzogen wurden.

Der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ist es ein Anliegen, Gegenstände, für die Letzteres zutrifft, ihren früheren Besitzern zurückzuerstatten. Zu diesem Zweck wird der gesamte aus Mühlenbeck angekaufte Bestand sukzessive mit einer Abbildung und den wesentlichen Informationen zum jeweiligen Objekt auf der Homepage der Stiftung unter „Sammlungen“ für Recherchen verfügbar gemacht werden. Wir hoffen, dass dies dazu beitragen wird, dieses Kapitel der Sammlungsgeschichte zu erhellen.

http://www.stiftungfriedenstein.de/sammlungen

Auch die Vergangenheit eines weiteren Objekts der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha lag lange Zeit im Dunkeln. Mithilfe modernster wissenschaftlicher Verfahren konnte nun das Geheimnis eines Schädels aus Pompeji gelüftet werden. Die Ergebnisse wird die wissenschaftliche Mitarbeiterin Uta Wallenstein am Wochenende in einem Vortrag präsentieren. Das Konzert „Musikalische Geschichten aus dem Friedenstein“ mit Harfe und Violine rundet die Veranstaltung ab.

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