16. 03. 2021

Seit zehn Jahren führen „Wege zu Cranach“ – Städtekooperation feiert Jubiläum

Am 17. März 2011, also vor genau zehn Jahren, wurde die Städtekooperation „Wege zu Cranach“ in Kronach und damit am Geburtsort des großen Renaissance-Malers Lucas Cranach des Älteren gegründet. Gemeinsam mit der Lutherstadt Wittenberg, Weimar, Coburg, Eisenach, Schneeberg, Dessau-Roßlau und Gotha zählte der Städteverbund zunächst acht Mitglieder, im Laufe der Zeit kamen mit Erfurt, Neustadt an der Orla, Nürnberg, Meißen, Torgau und zuletzt Aschaffenburg noch sechs weitere Orte hinzu.

Gemeinsames Ziel der Kooperation über die vier Bundesländergrenzen Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hinweg ist es, das umfangreiche künstlerische Erbe der Cranach-Familie am authentischen Ort zu bewahren und mit neuen museumsdidaktischen Methoden einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Außerdem werden gemeinsam touristische Produkte entwickelt sowie die Cranach-Orte einerseits stärker vernetzt, andererseits ihnen aber auch klar unterscheidbare Cranach-Schwerpunkte zugeordnet.

Dieses umfangreiche kulturtouristische Anliegen wurde von Anfang an durch kunsthistorische Expertise begleitet. Unter dem Vorsitz von Dr. Elke Anne Werner sorgt der wissenschaftliche Beirat für den notwendigen fachlichen Input und erschließt auf diese Weise dem Netzwerk immer wieder neue Themen rund um Cranach.

Ein Höhepunkt in der zehnjährigen „Wege zu Cranach“-Geschichte war 2015 das Cranach-Jahr, in dem im Rahmen der Lutherdekade der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren gefeiert wurde, ein Höhepunkt, welcher der Kooperation zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit vielen Gästen bescherte. Allein die Sonderausstellung „Bild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation“ im Herzoglichen Museum Gotha sahen über 52.000 Besucher. Sofern die Museumstore geöffnet sind, lockt auch die Dauerausstellung mit ihrer eindrücklichen Sammlung an Cranach-Werken die Gäste in den Altdeutschen Saal.

Allgemein hat sich in den Cranach-Orten seit 2011 viel getan. So wurde die Fränkische Galerie, das Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München auf der Festung Rosenberg in Kronach mit einem großzügigen Staatszuschuss modernisiert und um eine Reihe von Cranach-Werken erweitert. In Neustadt an der Orla konnte darüber hinaus der bedeutende Cranach-Altar der Stadtkirche St. Johannis saniert und wieder in Dienst gestellt werden, die Cranach-Stiftung in Lutherstadt Wittenberg hat die Dauerausstellung „Cranachs Welt“ auf den Weg gebracht. Nach einer aufwendigen Sanierung steht nicht nur die Wiedereröffnung der Anhaltischen Gemäldegalerie und damit auch die Neupräsentation der Cranach-Werke in Dessau-Roßlau bevor, sondern auch die Klassik Stiftung in Weimar ist dabei, ihren Cranach-Bestand im Rahmen einer Ausstellung in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek neu zu zeigen.

Das Cranach-Netzwerk blickt schon auf das nächste große Jubiläum: 2022 jährt sich Luthers Neuübersetzung des Neuen Testamentes mit Holzschnitten von Lucas Cranach, das sogenannte Septembertestament, zum 500. Mal. Die Partner der „Wege zu Cranach“ hoffen darauf, dieses Jubiläum coronafrei mit vielen Besucherinnen und Besuchern feiern zu können und arbeiten intensiv an einem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Den Auftakt zum Jubiläumsjahr bildet eine große Fachtagung im Oktober 2021 in Eisenach, zu deren Ausgestaltung der wissenschaftliche Beirat der „Wege zu Cranach“ maßgeblich beigetragen hat.

CranachHerzogliches Museum