„Im Tempel der Grazien“ – Voltaire in Gotha

24. 8. 2014 bis 30. 11. 2014

Schlossmuseum

Am 22. April 1753 traf der berühmte französische Aufklärer und Philosoph Voltaire in Gotha ein. Vier Wochen verbrachte er als Gast des Herzogspaares auf Schloss Friedenstein. Von der Hofgesellschaft umschwärmt, war er hingerissen von der geistvollen Atmosphäre und dem geselligen Leben bei Hof. Zu Herzogin Luise Dorothea entwickelte sich eine enge Freundschaft. Auf ihre Bitte hin begann er mit der Abfassung einer Reichsgeschichte; dafür nutzte er intensiv die herzogliche Bibliothek. Anders als Voltaires gespanntes Verhältnis zu Friedrich dem Großen blieb diese Beziehung zeitlebens ungetrübt. Der Briefwechsel zwischen beiden zeugt von gemeinsamen geistigen wie handfesten politischen Interessen.

Noch lange nach seiner Abreise war Voltaire auf Schloss Friedenstein allgegenwärtig: Man kaufte seine Bücher für die Bibliothek an, las gemeinsam aus seinen Werken und schmückte die Räume mit seinen Büsten. Die Oberhofmeisterin von Buchwald inszenierte seine Theaterstücke, Mitglieder der Fürstenfamilie standen selbst als Akteure auf der Bühne. 1775 wurde das Hoftheater mit Voltaires Tragödie „Zayre“ eröffnet. Die Hauptrolle spielte der berühmte Schauspieler Conrad Ekhof. Und es war ein Verleger aus Gotha, der ab 1784 die erste Voltaire-Gesamtausgabe in Deutschland veröffentlichte.

Im Rahmen einer Sonderausstellung folgt ein literarischer Rundgang Voltaires Spuren durch Schloss Friedenstein. Begleitend zur Ausstellung ist im Mitteldeutschen Verlag der Band „Voltaire in Gotha“ von Dr. Friedegund Freitag erschienen.

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