18. 01. 2017

Neue Kabinettausstellung: „Im Zeichen des Hahns – Fächer zum chinesischen Neujahrsfest“

Blühende Pflaumenbäume, ein jugendlicher Hirsch und die acht Unsterblichen… Wer sich in der chinesischen und japanischen Symbolik etwas auskennt, wird schnell merken: Glücksymbole, wohin das Auge blickt. Das Herzogliche Museum Gotha feiert. Pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest Ende Januar sind ab dem kommenden Wochenende chinesische und japanische Fächer des 17. bis 19. Jahrhunderts ausgestellt – ergänzt durch einige Preziosen aus der Friedensteinschen Sammlung: von der Speckstein-Skulptur über Lackobjekte und chinesische Malereien auf gewebten Papier bis hin zu einem prächtigen Neujahrs-Stellschirm.

Am 28. Januar 2017 beginnt in China und einigen weiteren asiatischen Ländern mit dem Neujahrs- und Frühlingsfest das Jahr des Hahns. Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha nimmt dies zum Anlass, eine kleine thematische Ausstellung im Fächerkabinett zu präsentieren. Neben kämpfenden Hähnen oder friedlichen Hühnerfamilien – der Hahn gilt in Ostasien als Symbol des Kampfes, der Kühnheit und des Mutes – sind auf den Fächern viele weitere Neujahrs-, Frühlings- und Glückssymbole zu sehen.

„Die Blätter von zwei besonders seltenen chinesischen Fächern sind aus Mika gefertigt, einem Mineral, das hauchdünn gespalten werden kann und transparent ist“, erläutert die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ute Däberitz, welche die Fächer und Objekte zusammengestellt hat. „Die farbenprächtige Malerei darauf zeigt Dämonen abwehrende und Glück bringende Fabelwesen.“ Noch bis zum 17. April ist die Ausstellung zu sehen, die in das volkstümliche Glaubensgut des Daoismus einführt oder in der die Besucher lernen können, was Federball oder das Backgammon-artige Sugoroku-Spiel mit Neujahr zu tun haben.

Die Gothaer Fächersammlung

Die Fächer sind Teil einer bedeutenden Sammlung, welche die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bewahrt. Bereits kurz nach 1800 unter Herzog August (* 1775 / reg.1804 / gest. 1822) angelegt und später geringfügig erweitert, umfasst sie heute annähernd 300 Fächer europäischer und ostasiatischer Provenienz des 16. bis 20. Jahrhunderts sowie einige ethnographische Exemplare des 19. Jahrhunderts aus dem Orient, aus Südostasien und aus Amerika.

Im Jahr 2011 wurde die Sammlung durch eine großzügige Dauerleihgabe der Münchner Stiftung Ute Michaels um annähernd 500 Fächer aus vier Jahrhunderten erweitert. Aus konservatorischen Gründen können die empfindlichen Stücke nicht permanent, sondern nur in zeitlich begrenzten Wechselausstellungen präsentiert werden.

In diesem Sinne: Gōnghè xīnnián! (= Gratulation zum neuen Jahr!).

Herzogliches Museum