18. 07. 2018

„Lyrik passt wunderbar in dieses Ambiente“ – Stadtschreiberin Annabella Gmeiner erhält Jahreskarte für das Barocke Universum

Die Verbindung in die österreichische Heimat ist schon einmal da. Wien ist drauf, Ems im Vorarlberg auch. Die neue Gothaer Stadtschreiberin Annabella Gmeiner lehnt im Inneren Vorgemach von Schloss Friedenstein über einer historischen Landkarte und scannt mit fixem Blick das eher unübersichtliche Gewusel von Ortsnamen. Sie sind Teil eines Meisterwerks der deutschen Renaissancekunst, einer Tischplatte aus Solnhofener Kalkstein, die von Andreas Pleininger (1555 – 1607) geätzt und gefärbt wurde. Die 29-Jährige ist zum ersten Mal im Schloss. Marco Karthe, Direktor des Referats Kommunikation und Bildung, hatte sie eingeladen, um ihr eine Jahreskarte für das Barocke Universum zu überreichen.

„Die Lyrik passt wunderbar in dieses Ambiente“, sagt die Stadtschreiberin, während sie durch die barocken Räume des Nordflügels läuft. Gmeiner hat bereits konkrete Ideen, wie man Schloss und Sprache verknüpfen könnte: in Form eines kreativen Schreibworkshops für Kinder. Das Angebot arbeitet sie momentan gemeinsam mit der Stadtbibliothek Gotha aus und ist auf der Suche nach Orten, die besonders sind und inspirierend wirken. Im Schloss wird sie fündig: Im Laufe ihres Schlossrundgangs stößt Gmeiner nicht nur auf geeignete Orte, sondern auch offene Ohren der Stiftung, die von der Idee sehr angetan ist. Am Ende der ersten Stippvisite bleibt nur noch die Frage nach konkreten Terminen für den Creative Writing-Kurs offen.

„Die Museen hier sind ein riesiger Steinbruch, in dem sich viele Geschichten über Menschen, Objekte und Gotha selbst entdecken lassen“, sagt Karthe und fügt hinzu: „Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch die ‚Baustelle Geschichte‘ interessant, die Interimsausstellung des Historischen Museum Gotha, die wir Ende des Monats eröffnen.“ Ob die Österreicherin in diesem herzoglichen Steinbruch Schätze in den nächsten Monaten für sich entdecken wird, bleibt offen, einen freien Zugang zum Barocken Universum in Jahreskärtchenform hat sie auf alle Fälle schon mal.

Schloss Friedenstein